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Kikondo

Meine erste Woche in Kikondo (Tschikondo) neigt sich nun dem Ende. Es haben sich noch keine Viecher in meinen Haaren einquartiert und erstaunlicherweise können die Leute in meiner Nähe normal stehen bleiben, ohne (vom Gestank erdrückt) zusammenzuklappen.

Es geht mir wiedermal wunderbar und ich habe mich schon total gut eingelebt. Meine süssen Spatzen vermisse ich schon ein bisschen, aber Sarina ist auch irgendwie süss. ;)

Nein, es ist echt schön so eng mit Sarina zusammen zu leben und uns gegenseitig zu ermutigen und auszutauschen.

Auch mit den Afrikanern lebt man sehr eng zusammen. Ich werde mich sicher immer wie mehr daran gewöhnen aber ich habe fast eine Afrikaner-Überdosis gekriegt, als ich gemerkt habe, dass der eine Afrikaner sich einfach jeden Abend zu uns ins Zimmer setzt und uns beim Spiele machen beobachtet oder Filme schaut. Je besser ich die Leute kennen lerne, desto mehr mag ich es aber, dass sie immer mit uns reden und Zeit verbringen wollen.

Hilfeee!! :)

Nun interessiert es euch sicher, wie es hier aussieht:

Die Lehrerwohnungen.

Vorne rechts: Unser Zimmer mit Veranda.

Unser Bett

Unser Zimmer

Neuerdings haben wir sogar einen Schrank!!! Juhui!

Die Toilette! Und ja, die schwarzen Punkte sind Fliegen und Mücken! ;)

Unserer Dusche! Wo ist denn eigentlich der Wasserhahn und der Duschvorhang? Ah, das gibt's leider nicht...

Unser Waschbecken. Bitte die Zahnpasta-Rückstände einfach ignorieren, der Abfluss ist leider manchmal etwas verstopft...

Zum Gesicht waschen.

Das Areal:

Die Klassenzimmer

Das Dorf:

Unzählige Kinder rennen jedes Mal auf uns zu, wenn wir durchs Dorf schlendern. Sie lachen und kreischen, schnappen sich unsere Hände und begleiten uns... How i love it!!

Am meisten Angst hatte ich vor dem fehlenden Luxus. Aber ich muss echt sagen, dass das echt kein Problem darstellt. Es ist so wunderbar, sich unter freiem Himmel die Zähne zu putzen. Auch das Duschen mit einem Eimer ist überraschenderweise echt erfrischend, effektiv und macht auch voll Spass. Es braucht ein bisschen Zeit, bis man sich überwinden kann, duschen zu gehen, aber dann ist es toll! :)

Die grösste Umstellung war wohl, dass wir hier eine Toilette haben, bei der man keine Bremsspur hinterlassen kann. Die ganze „Toilette“ ist nämlich eine einzige Bremsspur! ;)

Nein, was ich eigentlich sagen wollte: Am Anfang war es schon ein bisschen ungewohnt, keine Kloschüssel zu haben, aber man gewöhnt sich so schnell daran. Es ist wirklich überhaupt kein Problem!! Wenn man in der Nacht aufs Klo muss, ist es ein bisschen kompliziert. Man muss die Klopapier-Rolle halten und gleichzeitig ein Stück abrollen, während man auch noch versucht, mit der Taschenlampe, den Raum zu erhellen. Dabei muss man versuchen das Loch zu treffen und nicht etwa auszurutschen (naja, ihr könnt euch ja vorstellen, was auf dem Boden ist).

Ich hätte nie gedacht, dass man so gut auskommt mit ein bisschen weniger Komfort. Ich habe echt alles, was ich brauche und noch mehr!! Ich fühle mich total Naturverbunden und trotzdem sauber! ;)

Es macht so Spass, einen tieferen Einblick ins afrikanische Leben zu erhaschen. Ich fühle mich total lebendig und frei! Ich geniesse jede Sekunde und kann mich so richtig entspannen! Und das Beste: wir haben hier so viiiel Zeit!!

Um 16.20 Uhr haben wir Feierabend! Das hatte ich noch nie in meinem Leben und werde ich vermutlich auch nie wieder haben! Und ich geniesse es einfach voll!! In dieser freien Zeit gehen wir oft in das Dorf und spielen mit den Kindern dort. Wir wollen uns echt in diese Familien ausserhalb von Vision for Africa investieren, mit ihnen Zeit verbringen und vor allem für sie beten.

Oder wir geniessen ganz einfach unsere Zweisamkeit!

Quizfrage: Woran kann man erkennen, dass wir viel Zeit haben?

Wir spielen Schach!! ;) Hihi wir sind richtige Suchtis geworden.

Bitte den Afrikaner beachten, der wiedermal in unserem Zimmer chillt! ;)

Mein Arbeitstag

8.00 Uhr, Frühstück:

2 Mandazi (kleine, frittierte Brötchen)

8.30 Uhr – 13.00 Uhr, Arbeiten:

Momentan flicken wir gerade die Schuluniformen der Kinder. Bewaffnet mit Nadel, Faden und TKKG-Hörspielen (ganz wichtig!) stopfen wir Löcher und kaputte Nähte.

2 Mal die Woche dürfen wir in der Mainkitchen (Küche) beim Gemüseschnippeln helfen.

Manchmal tippen wir auch die handgeschriebenen Prüfungen der Lehrer in den Computer ab.

13.00 Uhr, Mittagessen:

Zum Mittagessen gibt’s entweder Poscho (ihr wisst schon: das Gericht, welches nach Erde schmeckt) und Beans oder Poscho und Beans oder Poscho und Beans.

14.30 Uhr, Vorbereitung Religionsunterricht:

Jeden Tag dürfen wir Religionsunterricht geben bei der 1. Und 2. Klasse. Das Thema dürfen wir selber wählen und dann bereiten wir Lieder, Spiele, Bastelarbeiten, Geschichten und Theater vor. Diese Aufgabe gefällt mir total gut!!

15.20 Uhr, Religionsunterricht:

Das Vorbereitete dürfen wir danach unterrichten und ich liiiebe es!! Ich liebe es, wenn 50 Augenpaare gespannt auf uns gerichtet sind und uns an den Lippen hängen. Ich liebe es Geschichten zu erzählen, ein Theater aufzuführen und den Kindern etwas weitergeben zu können. Ich liebe das Unterrichten und kann mir gar nicht vorstellen in der Schweiz dann zuerst einmal 3 Jahre studieren zu müssen, bevor ich wieder auf eine Klasse losgelassen werde.

16.20 Uhr, Feierabend!!

Manchmal auch schon um 16.00 Uhr und am Freitag sogar schon um 15.30 Uhr!! Unglaublich! ;)

Es gefällt mir so unglaublich gut hier! Ich fühle mich lebendig und total gestärkt von Gott! Ich gniesse die Zeit! Meine letzten 7 Wochen sind nun schon angebrochen und ich kann mir gar nicht vorstellen, wieder nach Hause zu kommen. Am Anfang konnte ich mir nicht vorstellen, wie ich 6 Monate überleben soll und nun will ich nicht mehr weg... Blöd aber auch!! ;) Natürlich freue ich mich extrem auf euch, meine

lieben Leute. Aber das Leben hier ist etwas ganz spezielles und ich bin Gott so dankbar, dass ich das erleben darf...


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